Rezension aus der Sächsische Zeitung (Dresden) 20.11.2000  
 
  Dummheit als Triebkraft der Entwicklung  
  Programm über neue Ideale mit der "Dualen Satire Deutschland"  
 
  Alte Ideale sind out. Keiner singt heute mehr "Ewig der Sklaverei ein Ende.." und nur wenige das "Heidenröslein". Dafür kennen alle den TV-Proleten Zladko, der das "Heidenröslein" glatt für einen Brotaufstrich oder eine Biersorte halten würde. "Dummheit als Triebkraft der Entwicklung" , so sieht es das musikalische Zwei-Mann-Kabarett "Duale Satire Deutschland" (DSD). Die beiden Dresdner Ulrich Eißner und Arnd Stephan, verstärkt durch Techniker Bernd Kulow, reagierten prompt und bringen eine Auswahl neuester Ideale des modernen Medienzeitalters in Wort, Tat und Lied auf die Bühne. Unter dem Titel "BRüDer zur Sonne zur Freizeit" hatte ihr Programm am Wochenende Premiere in Olaf Böhmes Kabarett-Theater "bebe".
Vor vollen Rängen präsentierten sich die "Duale Satire" in raschem Szenenwechsel mit bissigem, scharfzüngigem Spielwitz. Sie schmetterten die neue Parole "Brüder in eins nun die Handys, Sisters nur Spaß wird gemacht", kämpften als stramme Moorhuhnjäger fürs virtuelle Vaterland und trimmten in knallbunten Trainingsanzügen und supercoolen Sonnenbrillen krampfhaft ihren Body.
In einer originellen Schattenspielszene schaukeln sie als deutsche Touristen und Ordnungsfanatiker mailend auf Besenstiel-Kamelen durch die Wüste. Und telefonierten auf offener Bühne wegen jeder Kleinigkeit mit Techniker Bernd. Der brachte zwischendurch die neuesten Umfragewerte zu den einzelnen Programmpunkten nach vorn. Darin wird die Umfragegläubigkeit, die das Leben immer mehr bestimmt, kräftig verulkt.
Die Zuschauer waren begeistert und ließen die dualen Satiriker erst nach einigen Zugaben von der Bühne.
 
 
 
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